Geschichte der Pfarrkirche Lasberg
In dieser er dem Stift St. Florian eine Kirche zu „Lozperch“ (heute Lasberg), sowie sein Haus und den Hof in der Nähe der Kirche übergibt.
Diese Eigenkirche war wohl aus Holz errichtet und wurde sehr bald durch einen Steinbau in romanischem Stil ersetzt.
Am 11. Oktober 1128 hat Bischof Reginmar von Passau diese Kirche geweiht, wahrscheinlich zu Ehren des hl. Apostels Andreas.
Dieses Patrozinium wurde vielleicht schon 1147 gelegentlich einer Altarweihe auf den hl. Märtyrer Vitus übertragen, der in der Mitte des Hochaltares dargestellt ist.
Um das Jahr 1400 hatte der romanische Bau (romanische Mauerreste und romanisches Fenster noch an der Westseite erhalten!) eine gotische Erweiterung erfahren. Die Apsis wurde nach vorne aufgebrochen und der heutige Altarraum (Chor) als Zubau im weichen Stil mit zwei einfachen Kreuzrippengewölben angefügt.
Um 1500 bis 1520 wurde in einer 2. gotischen Erweiterung der Grundriss des heutigen unsymmetrischen und zweischiffigen Langhauses geschaffen.
Die Kirche wurde erhöht und durch einen Anbau nach Süden vergrößert. Die prächtigen achtkantigen Pfeiler spalten sich und bilden einen Scheidbogen mit steigenden vierteiligen Kreuzrippengewölben. Das Hauptschiff beeindruckt mit seinen kuppeligen Gewölben und achtstrahligen Rippensternen. Die Klarheit des weitgezogenen Rippennetzes gibt dem Raum eine herbe Feierlichkeit. In die Schlusssteine des Gewölbes sind Kreuz oder Stern gemeißelt. Das schwere Steinrippengewölbe unter der Empore ist von ruhiger Harmonie.
Unter dem heutigen Volksaltar befinden sich die ältesten Grabsteine der Zelkinger, der ehemaligen Besitzer des Schlosses Weinberg (aus den Jahren 1394, 1474 und 1512).
1696 wurde beim großen Marktbrand auch die Kirche beschädigt. Von der nach dem Brand erfolgtenlozperch Barockisierung ist heute nicht mehr sehr viel erhalten.
Die jetzigen neugotischen Altäre hat Josef Unterberger aus Gmunden 1877 bzw. 1878 angefertigt. Das Taufbecken aus rotem Marmor mit weißem Marmorrelief stammt von Josef Horner aus Linz.
An der Westfassade außen befindet sich ein gutes Ölberg-Relief von Josef Rint (1865).
Die neugotischen Glasgemälde schildern die wichtigsten Ereignisse im Erdenleben unseres HERRN und Heilandes Jesus Christus (Geburt, Auferstehung und Geistsendung).
Der markante Turm ist in seinem unteren Teil wie der Chor aus der Zeit um 1400. Ein schmaler gotischer Steinbau führt in den rauhen Steinbau. Um 1513 wurde er zur heutigen Gestalt mit Keildach ausgebaut.
Die Sakristei an der Nordseite wurde etwas später, um 1528, gebaut. Das Netzgewölbe innen ist sehr zart und stilistisch symmetrisch. Die Tür hat bereits Renaissance-Formen.
Die Pfarrkirche Lasberg ist auch im Reiseführer auf der Mühlviertler Gotikstraße beschrieben.