200 n.Chr. bis 903 n.Chr.
Ab 500 n. Chr.: Nach dem Willen der fränkischen Kaiser und der aufkommenden bayrischen Herzoge trieben die ihnen untergeordneten Edelleute, Bischofssitze, Klöster und Stifte über Jahrhunderte die Neukultivierung „ihrer“ Ländereien durch Zehentpflichtige, am Grund und Boden Arbeitende, Unfreie an.
Oft verschuldeten diese Feudalherren aber auch und gaben die Rodungsgebiete, auf denen Fleißige für ihrer Familie Brot mit harter Handarbeit arbeiteten, an andere Feudalherren weiter ; manchmal auch im Tausch gegen näher gelegene oder einträglichere. Auch die Menschen wurden wie eine Ware weitergegeben.
Dies ist eine Organisationsform, die in jeder Frühkultur entsteht, der Feudalismus oder die Großgrundund „Menschenbesitz“-Herrschaft.
200 n.Chr.: Gehöftnamen und Ortsnamen bezeugen, dass schon vorher keltisch – römische Wege und Niederlassungen entstanden waren. (Walling, Strass, Pürg, Pochz, Purgstall)
Der hunderttausend Jahre vorher vom Urbinnenmeer „Tethys“ aufgeschwemmte, feste Schlierhügel mitten im Bach- und Sumpfland vom heutigen Ort Pramet war vermutlich damals einer der Flucht- und Schutzplätze für die Menschen, weshalb er seither „Purgstall“ genannt wurde.
Seit 800 n.Chr.: Die verschiedenen Höfe und Dörfer waren schon in der bajuwarischen Landnahme, dem allgegenwärtigen „Urwald“ abgerungen worden. Zuerst entlang der lebensspendenden Bäche und Sumpfzonen entstanden – wahrscheinlich vom Inn her – neue Ortssiedlungen, die dann in die Waldhöhen weitergeführt wurden. (Der Baier Knurzo gründete mit seinen Unfreien vermutlich „Knirzing“).
900 n.Chr.: Ortsnamen bezeugen die heftige Konkurrenz der Siedler:Fränkische (Ecklheim, Guetensheim ,Piassnheim), bairische (Knirzing, Proma, Hueb, Hartlhof) und karanthanisch steirischslowenische (Summerau, Luegendorf, Goling, Windischhub, Noxberg, Sensenberg).
903 n. Chr.: Die Pfarre Sciltarn, wozu Ort und Umland Prama gehörte, unterstand kirchenrechtlich dem Erzbistum Passau, gegründet 739 n.Chr. durch den Hl. Bonifazius. Jedoch wirkte das Besiedlungsbistum Bamberg des Frankenkaisers über den Hausruck auch lange hier herein.
903 n. Chr. nahm nun tatsächlich an Ort und Stelle der Wanderbischof Madalvin zuerst privat, dann vererbt an das Erzbistum Passau, den Kirchenplatz Eberswange in Besitz. Dann zog er weiter und nahm den alten Purgstall von Prama in Besitz, daraufhin den alten Purgstall von Sciltarn. Unser Hügelplatz war allseits abschüssig und wasserumschwemmt; nur mittels Holzsteges (bis etwa 1950) erreichbar. Die Menschen übertrugen die reale Schutzerfahrung des Platzes auf den (Schutz) – Glaubensort. So kann die Errichtung einer hölzernen Kapelle als geschützter Gebets- und Versammlungsunterstand hier erstmals angenommen werden.